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Trauerinfos

Was ist Trauer ?

Die Trauer ist eine anspruchsvolle Dame, sie will gehört und verstanden werden! (Jorgos Canacakis)

Ein Menschenleben ist geprägt von Abschieden, Verlusten und einschneidenden Veränderungen. Als natürliche Reaktion darauf erfolgt die Trauer. Diese ist die Zwillingsschwester der Freude und benötigt ebenfalls Ausdruck und Anerkennung! Leider sind diese Themen in unserer Gesellschaft tabuisiert und werden oft verschwiegen.

Der Trauerdampfkochtopf gilt als symbolisches Beispiel für die schichtweise Stapelung aller leidtragenden Ereignissen. Mit einem aktuellen Verlust wird auch Vergangenes aufgekocht. Damit es keinen Überdruck gibt, benötigt es ein Ventil. 
Folgende Beispiele können einen seelischen Schmerz verursachen: Tod, Scheidung, Trennung, Krankheit, Unfall, Gewalt, Migration, Lebenswunsch, Lebensabschnitt (Alter), Einsamkeit, Haustier und toter Sozialkontakt.

Die Trauer präsentiert sich ungern nackt und kleidet sich oft in den Gefühlen von: Wut, Scham, Hemmungen, Angst, Selbstzweifel, Hadern, Sehnsucht und Reue. 

Der Trauerweg verläuft nicht linear und ist demzufolge nach einem „Trauerjahr“ meistens nicht beendet. Bei einem heftigen Ereignis werden die Gefühle automatisch zurückgestellt, als erstes muss „das eigene Überleben“ gesichert werden. Entsprechend zeitverzögert holen einem die Trauergefühle ein. Wellenartig überfluten sie uns im Treiben des Lebens und lassen uns einsam und nachdenklich zurück – noch Jahre später.

Welcher Trost tröstet? Wieso trauern heilt?

Trauern ist der halbe Trost“ (M. Mitscherlich). 

Nun, „was ist die andere Hälfte des Trostes? Gesehen und gehört werden!“ Ein wertefreies Dasein erzeugt Schutz, Zusage und ein Gehaltensein. Auf diese Weise kann die Trauer aufgeweicht und zum Fliessen gebracht – Hoffnung spürbar werden!

Anstelle von Loslassen und Wegdrücken erhalten Trauernde in einem neutralen, wertefreien und geschützten Raum die Möglichkeit zu Klagen, aufzubegehren oder still zu lauschen. Ein Ort zu wissen, wo bewusst Abschied genommen werden kann ist heilsam. „Verbunden bleiben dürfen“, über den Tod hinaus, ist in der Begleitung ein zentrales und gleichzeitig trostspendendes Thema. Trauerende/Hinterbliebene erhalten Erlaubnis die Beziehung zu dem Verstorbenen/Verlust weiter zu pflegen, wenn auch auf eine andere Art und Weise (z.B. Rituale).